In der Praxis wird häufig nach einem Mikronährstoffcheck gefragt, also einem Bluttest, um zu überprüfen, ob ein Mangel an Vitaminen oder anderen Mikronährstoffen vorliegt. Wenn jemand bereits Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, lässt sich so auch der Therapieerfolg überprüfen und sicherstellen, dass keine Überdosierung erfolgt.
Natürlich spielt es bei der Auswahl der zu bestimmenden Parameter auch eine Rolle, wie sich jemand ernährt, ob ein Kinderwunsch besteht und die
Fruchtbarkeit unterstützt werden soll, ob jemand unter Symptomen wie Haarausfall oder Gewichtszunahme leidet, in welcher Lebensphase man sich befindet, ob betont neurologische Symptome bestehen oder ob jemand viel Sport treibt.
Ein Mikronährstoff Basischeck umfasst z.B.
Calcium,
Eisen,
Kalium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Molybdän, Selen,
Zink, Vitamin B6, kleines Blutbild, Natrium, cholesterinkorrigiertes Coenzym Q10, Ferritin, den löslichen Transferrin-Rezeptor, Vitamin B12, Folsäure, Homocystein und
Vitamin D. Dies deckt schon einiges ab und ist grundsätzlich für jeden sinnvoll. Der Preis hierfür beträgt 249€ (Stand 9/2023).
Wenn es in der Familie gehäuft Fälle von Herzinfarkt oder Schlaganfällen gibt, ist eine Bestimmung der Werte sinnvoll, die relevant sind für das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu gehören Fettsäuren aus Erythrozytenmembranen (einschließlich Omega-3-Index), das Lipoprotein (a), Cholesterin, Triglyceride, VLDL, HDL, IDL, LDL 1-7 Subfraktionen und wrCRP, und das Zonulin im Serum. Die Kosten für diesen „Mikronährstofftest Pro“, der auch alle Parameter des Basischecks enthält, betragen 529€ (Stand 9/2023).
Noch mehr Werte werden im Premium Frauen-Gesundheitscheck gemessen. Um das Risiko für Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen bestimmen zu können, wird zusätzlich der Jodgehalt im Urin gemessen sowie Parameter, die mit dem Metabolischen Syndrom assoziiert sind: Adiponektin, CRP, Proinsulin, Alkalische Phosphatase, Bilirubin, Blutzucker, Cholinesterase, Elektrophorese inkl. Gesamteiweiß, Gamma-GT, GLDH, GOT, GPT, HbA1C, LAP und das Coeruloplasmin im Serum.
Dieses Testpaket beinhaltet auch die Schilddrüsenwerte (fT3, FT4, TSH) und die Werte von freiem und gebundenem Testosteron. Die Kosten für dieses Paket betragen 769€ (Stand 9/2023).
Natürlich können alle Werte auch nach und nach bestimmt werden. Man kann mit einer Basisdiagnostik beginnen und bei Auffälligkeiten gezielt weitere Werte bestimmen.
Eine andere häufige Frage betrifft Nahrungsmittelunverträglichkeiten und
Allergien. Das sind zwei verschiedene Dinge, und auch für die Therapie ist es wichtig zu wissen, welcher Pathomechanismus den Beschwerden zugrunde liegt. Grundsätzlich kommen auch noch andere Ursachen wie z.B. das SIBO-Syndrom, Intoxikationen oder Infektionen in Frage.
Wenn der Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie besteht, sollte zuerst ein Ernährungs-Symptom-Tagebuch geführt werden, idealerweise über mindestens 2 Wochen. In Kombination mit der Anamnese und der Untersuchung ist dies bereits richtungsweisend für die weiterführende
Diagnostik.
Wenn der Verdacht auf eine Allergie besteht, bietet sich folgendes diagnostisches Vorgehen an: Initial werden in einem Präscreen IgG-Antikörper im Serum auf Ananas, Hühnerei, Haselnuss, Kuhmilch, Senfkorn, Tomate und Weizen gemessen. Zusätzlich kann man auch das Gesamt IgE und den sIgE-Titer gegen verschiedene Inhalationsallergene bestimmen. Bei auffälligen Werten ist eine Anschlussdiagnostik sinnvoll.
In diesem Anschlusstest werden je nach Wunsch und Ernährungsweise IgG-Antikörper auf bis zu 267 Einzelnahrungsmittel getestet (Kosten 529€).
Wenn das anschließende Therapiekonzept eine Darmsanierung beinhaltet, empfiehlt sich auch die Beurteilung der Darmschleimhaut mittels Calprotectin, Alpha-1-Antitrypsin und Zonulin im Stuhl.
Für die
Diagnostik von nicht-immunologisch bedingten Nahrungsmittelunverträglichkeiten bietet sich folgendes diagnostisches Vorgehen an:
Anhand des Ernährungsprotokolls werden symptomauslösende Nahrungsmittel identifiziert und entsprechend ein Verdacht auf Weizensensitivität, Histamin- oder Kohlenhydrat-Intoleranz begründet. Zu letzteren gehören z.B. Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz und Sorbitintoleranz. Die
Diagnostik richtet sich hier nach dem jeweiligen Verdacht und kann neben Stuhl- und Blutdiagnostik auch Atemgastests und genetische Tests umfassen.
Je nach festgestellter Ursache kann sich natürlich eine Ernährungsumstellung anschließen. Manchmal sollten bestimmte Lebensmittel gemieden werden, in anderen Fällen kann auch die Einnahme von Enzymen oder Medikamenten indiziert sein.